Palma – ein Paradies für Architekturliebhaber

admin, 18. März 2015

Seit Palmas Stadtregierung am Ballermann Benimmregeln einführte, wird die Stadt interessant für Kunst- und Kulturfans. Abseits des Partytourismus kommen vor allem Liebhaber der Spanischen Architektur auf ihre Kosten und davon bietet Palma mehr als genug – ein Paradies mit schier unerschöpflichen Eindrücken erwartet die Besucher abseits des lärmenden Trubels.

Ein Wochenende ist beinahe zu wenig, aber die Insel ist schließlich nur zwei Flugstunden von Deutschland entfernt und auch beim fünften Aufenthalt hat man noch lange nicht alles gesehen. Unverkennbar der maurische Einfluss und die steinernen Wände in der Altstadt Palmas. Dicke und hohe Mauern prägen das Bild. Mauern die vor Angriffen durch Piraten und Eroberer schützen sollten. Was blieb, sind die Innenhöfe der alten Patrizierhäuser, deren Bewohner Schutz vor der glühenden Sonne suchten und sich blühende Oasen mitten in der Stadt schufen.

Rund 60 Innenhöfe sind in Palma für Besucher zugänglich und bei vielen sind noch heute die typischen Zisternen und Wasserbrunnen erhalten. Sie waren in früheren Zeiten mehr als Dekoration und Zeichen des Wohlstandes – sowie auch die Innenhöfe nicht nur als Schattenspender für die Bewohner selbst dienten. Nutztiere wurden ebenso in diesen Bereichen gehalten wie auch Gärten angelegt. Bei manchen erinnern noch über die Innenhöfe hinausragende Palmen an den damaligen Zweck.

Unverkennbar ist auch die spanische Umsetzung des Jugendstils, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Architektur prägte. Geschwungene Fenster und bunte Kachlen prägen noch heute das Stadtbild, das als „Modernisme“ Ausdruck fand. Der wohl berühmteste spanische Architekt, Antoni Gaudí, hinterließ mit seiner Interpretation des Jugendstils aber nicht nur seine Spuren in den Häusern von Palma. Auch an der Renovierung der berühmten Kathedrale „La Seu“ war er beteiligt. Ihm verdankt sie außerdem den Kronleuchter über dem Altar. Gaudí war noch an einer anderen Besonderheit der Kathedrale beteiligt, die von manchen als göttliches Kunstwerk bezeichnet wird – er legte die von Peyronnet verbauten Rosetten wieder frei und so sieht man zwischen November und Anfang Februar ein zauberhaftes Farbenspiel der Morgensonne mit 1236 Glasstücken, das eine identische zweite Rosette zeigt. Allein wegen der Jahreszeiten lohnt es sich wiederzukommen. Wiederzukommen in eine geheimnisvolle Stadt, die den Besuchern stets neue Schönheiten offenbart.